4. und letzter Rundbrief

an alle Verwandte, Freunde,Pressevertrter und Sponsoren

Wir haben es geschafft! Nach genau 120 Tagen und 14400 km sind wir gestern, dem 28.10.1999 auf dem Platz des Himmlischen Friedens angekommen. Die letzten 900 km haben wir in 3 Tagen zurückgelegt – die letzte Etappe-quasi „durchgemacht“ 33 Stunden am Stück, nämlich 400 km bis zu den Toren von Peking (BJ). Man könnte sagen, wir haben uns beeilt. Man gab uns allerdings auch km- Angaben, die um 1400 km falsch waren. Klaus (S.‘ Vater) ist z.Z. immer noch geschäftlich in BJ und wir wollten uns gerne treffen. Mit Snap On, der Firma, die Produkte von der Firma S.’s Vaters in China vertreibt und unsere An- und Unterkunft organisiert, hatten wir vereinbart, daß wir am 29.10 um 9 Uhr exklusiv zur Pressekonferenz und „Ceremony“ einrollen. So checkten wir schon mal die Lokalität, um dann danach in irgendeine Klitsche abzusteigen (wir waren quasi zu früh in Peking.). Aber es kam alles anders als gedacht: Für uns war das 4 Sterne-Luxushotel schon gebucht – sponsored by Snap On (cool) und wir konnten uns die schwarzen Ränder von den Ohren und die Krusten von den Beinen bürsten, die unsere Haut wie farbig erscheinen lies. „Kleine“ Überraschung war, daß S.’s Mutter, extra hergeflogen ist, uns zu sehen. Alles ziemlich cool sozusagen. Pressegeschichte war sehr gut, DPA und 2 Lokale haben berichtet und wir bekamen Uhren und Blumen vom Gebäudebesitzer („Es ist mir eine Ehre.“) geschenkt. Nur schade, daß unser Bundeskanzler in Kürze einfliegen wird und uns etwas die Schau stahl.
Jetzt haben wir uns etwas sortiert und sind bereit bei bestem Wetter BJ zu beackern, d.h. Botschaften und Reisebüros zwecks Transsib konsultieren. Coole Großstadt übrigens: hat viel zu bieten, ist aber sauber, leise und nicht so hektisch. Ab DunHuang sind wir, um die SS komplett zu machen weiter nach Xi’An (ehem. Chinahauptstadt) in den Süden, d. hieß ein kleiner Umweg, statt straightway nach BJ, gefahren und sind dabei ins 100%ige China vorgedrungen:

Sind zwar kein einziges mal von irgendwem zu irgendwas eingeladen worden, waren aber mit chin. Kost und Konsumvielfalt sehr zufrieden. Die Straßenverhältnisse waren in Punkto Huplautstärke und -Verhalten, Abgase und soziales Fahrverhalten erschreckend schlecht. Begeistert sind wir von der chin. Natürlichkeit, das Rad als Fortbewegungs- und Transportmittel zu benutzten. Des weiteren gibt es hier fast keine dicken Leute und Frühsport steht an der Tagesordnung. Bei den männlichen „Überzwanzigjährigen“ allerdings auch Rauchen (80% der über 20-Jährigen rauchen!!!)

Tschüs, Sebastian und Michael
Radexpedition hiermit erfolgreich abgeschlossen

zurück