Bild 1:
7 days, 782 km: Turkmenistan (17 - 23 August 1999)
10 days, 1112 km: Uzbekistan (23 August - 2 September 1999)
8 days, 597 km: Kirgisistan (2 - 10 September 1999)
Turkmenistan: die erste Grenze, an der wir ein wenig die „ex-russische“ Behördenschikane am eigenen Leibe erfahren durften - „der Stempelmann hat Mittag..“ - ist die zu Turkmenistan, unserem ersten GUS-Land. 40 Km hinter der Grenze fängt gleich die Landeshauptstadt Ashgabat an...
Bild 2:
Die Staatsmoschee in Ashgabat; prächtig, prächtig! Grün gilt im Orient übrigens als Farbe der Glückseligkeit, die Dämonen und Böses abhält! Grün-Türkis-Blau, die Farben, die man im Orient oft antrifft.
Bild 3:
Hinter Ashgabat, nach etwa 7000 km (bisherige Gesamtstrecke) konnten wir unsere 'Popo-Cremes' absetzen! So lange braucht der Hintern, um die nötige Hornhaut zu bilden; die Zahl kann ich von meinen vergangenen Touren bestätigen, denn diese waren max. 6200 km lang und ich musste immer schmieren.
Wie funktioniert das Zeug?
Beide, der hirschtalgstift und die Gesäßcreme verschließen die Haut zwischen Sattel und Po und verhindern ein Wundreiben
Bild 4:
Warum haben uns die Firmen eigentlich gesponsert? Damit wir sie in die Presse bringen und schöne Bilder ihrer Produkte von unterwegs mitbringen; nun, das haben wir hier einmal explizit versucht, und siehe da: die 10 Sekunden des Selbstauslösers waren zu kurz.
Der Reiz wäre gewesen, die Schlafsäcke vor der tollen Bergkette - einem natürlichen Grenzgebirge zum Iran - zu inszenieren.
Bild 5:
Zwischen Ashgabat und der nächsten Stadt Mary liegen ca. 350 km gerade Straße mit nur Ödland rechts und links - Steppe. Das ist das erste Mal, dass wir richtig gegen die Langeweile ankämpfen müssen, neben der körperlichen Strapaze also auch noch die geistige.
Bild 7:
Zwei für unser Verständnis sehr hübsche Turkmeninnen; das linke Mädchen ist 15 Jahre alt; bei ihr kann man das Gold im Mund glänzen sehen! Es ist ein Statussymbol und die Turkmenen tragen innerhalb der GUS-Länder am meisten davon, quasi jeder Erwachsene; sie sagten, man könne sich einen Goldzahn für etwa 30 bis 45$ machen lassen, inklusive Einbau; Michael hat kurz überlegt (« Souvenir »); ich habe ihn auch motiviert, hihi, aber er hat sich dann zum Glück doch nicht getraut...
Bild 9:
Landschaftlich spannender sieht es hinter Mary aus: wieder 300 km bis zur dritten, der Grenzstadt: Chardzhou; wir fahren an den ersten Dromedaren vorbei...
Bild 10:
Auch an den ersten toten Viechern (auch : Hunde und Esel).
Zwar noch auf guter Straße, dennoch stellt sich sozusagen ein wenig Wüsten-Feeling ein...
Bild 11:
Einer der Truckstops, die uns alle 100 km spätestens mit Wasser versorgt haben. 41° C im Mittagsschatten; Leornardi Dicapria und Kate Winslett (Titanic) war damals in alles GUS Ländern, besonders aber Usbekistan omni-präsent.
Bild 12:
Ein Sprung nach Usbekistan, die Zöllner ware wieder anstrengend und wollten Geld, wir haben keins gegeben.
Die Festung Ark von Buchhara. Monument der Seidenstraße (uralte Handelsverbindung, die im chinesischen Xi’An beginnt und in Rom/Venedig endet) um das Jahre Null herum boomte dieser Handelsweg, auf dem Seide und andere Textilien und Gewürze von Asien nach Europa transportiert wurden. Heute lebt diese Ost-West Handelsbeziehung wieder auf; man spricht richtiggehend von der „modernen Seidenstraße“ - per LKW statt mit Kamelen allerdings.
Bild 13:
Ein Sprung nach Usbekistan, die Zöllner ware wieder anstrengend und wollten Geld, wir haben keins gegeben.
Die Festung Ark von Buchhara. Monument der Seidenstraße (uralte Handelsverbindung, die im chinesischen Xi’An beginnt und in Rom/Venedig endet) um das Jahre Null herum boomte dieser Handelsweg, auf dem Seide und andere Textilien und Gewürze von Asien nach Europa transportiert wurden. Heute lebt diese Ost-West Handelsbeziehung wieder auf; man spricht richtiggehend von der „modernen Seidenstraße“ - per LKW statt mit Kamelen allerdings.
Bild 14:
Samarkand. Noch prächtiger ! Das einzige Problem ist: es ist der 1. September 1999, man feiert die Unabhängigkeit von Russland, und der Premierminister weiht ein internationales Musikfestival ein: alle Sehenswürdigkeiten und einige Straßen sind von Polizei und Militär abgeriegelt.. Wir können hier nur mit dem Teleobjektiv „anschießen“ und erahnen, was wir hier verpassen.
Bild 15:
Buchara ist auch die erste Stadt, in der wir andere Globetrotter treffen... hier werden Souvenirs verkauft... Messer, Dolche und Mützen.. diese Mützen werden uns von diesen beiden Mädchen aufgeschwätzt: „One Dollar Mister - good price, good price..“ glänzt die kleine Fünfjährige; ihre sechs Jahre ältere Freundin spricht sogar schon ein ganz gutes Englisch und führt uns in Buchara herum, weil sie sowieso mal Touristenführerin werden will; man scheint hier inzwischen in die Zukunft zu blicken und Englisch schon sehr früh zu lehren.
Bild 16:
Vom Tourismus schon etwas genervt: der Glockenverkäufer; es waren natürlich keine Unmassen unterwegs;
Bild 17:
Baumwolle - Baumwollmonokulturen sind der Grund, warum sich die Langeweile beim Fahren, die wir schon in Turkmenistan kennen gelernt haben, in Usbekistan fortführt - außerhalb der Städte wohlgemerkt; entlang unserer Reiseroute wurde praktisch überall künstlich bewässert und Baumwolle angebaut
Bild 18:
Nachdem auch Usbekistan aus Karakum-Wüste besteht und es nun Mal von der Natur nicht so gedacht wurde hier künstlich zu bewässern, ist es so schwül, dass hier im Bild der Dieselruß eines Lasters in 2 Meter hohe einfach so als schwarze Wolke in der Luft hängen blieb!
Bild 19:
Usbekistan ist der drittgrößte Baumwollexporteur. Auch Gas, Gold und andere Chemikalien lassen das Land im Vergleich gut dastehen. Davon profitiert auch Michael.
Bild 20:
Kirgisistan/ Osh: Auch Kirgisistan ist Ex-UdSSR, wie man an dem Monument unschwer erkennen kann. Das Land beginnt zwar nicht mit der Hauptstadt (das wäre Bishkek gewesen), aber mit der Grenzstadt Osh.
Bild 21:
Es ist das Land für Naturromantiker schlechthin! Man kann wohl aber auch Asphalt fahren, wenn man will...
Bild 22:
hier und da Zeichen von Kultur ... an dieser Säule lehnte für bedürftige Menschen ein Gefäß mit vergorener Schafsmilch, das was die Nomaden und Hirten hier so zum Leben haben.
Bild 23:
das erste und einzige Mal, dass uns die Natur zum Absteigen zwang... An dieser Stelle: ich habe mir in der zweiten Woche in Bulgarien gleich eine Amöbenruhr zugelegt, deren kleine Geißeltierchen mich die nächsten 5 Monate bis Bayern begleiten werden. Das äußerte sich in Türkei bis Turkmenistan wegen der tierischen Hitze in Form von Durchfall und guten Magenkrämpfen; hier wieder, es ist zwar angenehm kühl tagsüber, aber so anstrengend, dass ich hier eigentlich ziemlich überfordert bin...
Bild 24:
Klar haben wir hier auf die Karte geschaut, aber wirklich nötig war es nicht, wenn dies hier die Hauptstrasse ist (lt. Karte), dann gibt es keine Nebenstrassen; wenn man sich noch weniger auf den Verstand verlässt und GPS oder andere Hilfsmittel mitnimmt, kann man sich richtig verfahren... deshalb: die Koordinaten des GPS sind sicher gut, aber: wenn man sie auf ungenaue Karten anwendet, dann kommt man auf keinen grünen Zweig; die Operational Navigation Charts ( kurz: ONC), die Ami-Fliegerkarten, die wir hatten, hatten zwar Höhenlinien, waren aber oft ungenau, was die Wegführung anbetrifft und enthielten weder Distanzen, noch genügend Städtenamen.... zu beziehen, wie die in diesem Fall wohl besseren Russischen Generalstabskarten ( dank dem kalten Krieg, wurden hier von beiden Seiten die Welt kartiert...) z.B. von einigen großen Versendern, sowie Geo-Buchhandlung/München...
Bild 25:
Und nach viel Arbeit kommen wir oben an. Auf 3300 m werden wir vom Schafshirten eingeladen. Eine folgenreiche Nacht (- :
Bild 27:
Die Kleinen, die wir auf unseren einzigen 85 km Asphalt um Naryn herum treffen, lassen sich mit Bonbons bestechen.
Bild 29:
Es ist September und wir halten uns kaum unterhalb von 3000 Metern auf: es hat nachts etwa minus 10 bis minus 15° C und die Ausatmfeuchtigkeit (bei jedem Mensch ein bis zwei Liter!) kondensiert an der Zeltinnenwand und gefriert; wenn man sich nun morgens im Zelt dreht, dann „schneit’s“! Deswegen schlafen wir ab hier bis Peking stets ohne Zelt, denn Mücken o.Ä. gibt’s eh keine mehr...
Bild 30:
Neben der Karawanserei “Tash-Rabat” (15. Jahrhundert.) haben hier ein paar mutige Kirgisen ein Pilotprojekt zur Förderung des Tourismus angelegt: ein paar Gastjurten; zwar standen Betten drin, aber es war sehr original: wir bekamen Produkte rund um die Yakmilch - Sahne, Kefir, Schmant.
Bild 31:
Viel besser als Zigarettenwerbung : das ist alles real hier ! Freie Pferde vor den 7000er des Tian Shan Gebirges. Besser geht´s nicht.
Bild 32:
3574 m über NN sind wir hier; bis zum Turugart-Pass schrauben wir uns noch auf etwa 4000 hinauf; dieser Pass ist zu der Zeit der Einzige gewesen, der von Kirgisistan her offen war; Gerüchte sagen, Sary Tash (weiter südlich) soll irgendwann wieder aufmachen; es hätte noch eine andere Einreisemöglichkeit weiter nördlich als Turugart gegeben, die man sogar selbst überfahren darf - da hätten wir aber etwa 2000 km mehr via Kasachstan fahren müssen..
Für Interessierte: Turugart ist eine winzige meteorologische Station zu unserer Zeit von zwei Knaben betrieben, 3 km weiter kommt eine eisenhaltige Mineralquelle und wiederum 4 km weiter gibt’s vor dem kirgisischen Grenzposten ein improvisiertes Bauwagenlager; da verdienen Leute ihr Geld damit, Lasterfahrer und Idioten, wie uns zu bekochen.. Der Grenzposten war fies: die wollten eine schriftliche Bestätigung über die CITS-Abholung… zum Glück hatten wir den Faxkontakt zweifach kopiert, denn die Jungs wollten pro Nase einen Zettel in der Hand halten; na ja… ein wenig Säbelgerassel, aber man ist in den GUS-Staaten den Uniformirten eh gnadenlos ausgeliefert
Als nächstes hatten wir für 11 km Niemandsland nur 20 Minuten Zeit, weil die Chinesen nur bis 11 Uhr aufhätten.. (und die Kirgisen erst um 9 aufmachten) und übernachten darf man in dem Grenzstreifen auch nicht; wir waren froh, dass es dort keine Selbstschussanlagen gab; etwas unheimlich ist das Ganze schon.
Na ja, wir kamen pünktlich an.