Bild 1:
Nach gut 10 Tagen Singapur ist endlich meine Lady angekommen.
Es handelt sich um die Hanjin Amsterdam, die ich glücklicherweise durch ein Halb-Sponsoring der NSB Frachtschifftouristik in Bremen leisten kann.
Bild 2:
280 Meter lang, so 50 breit, verbraucht bis zu 230 tsd Liter Rohöl (!!!) am Tag, das macht eine Million alle 4,5 Tage. Wahnsinn, was ?! Dafür passen mit 5600 Containern so viel Ladung drauf, wie man sonst nur mit 5600 LKWs transportieren könnte. Das macht übrigens eine 140 km lage LKW-Kette, Stoßstange an Stoßstange (-;
Bild 3:
Es gibt ein paar Regeln, die man als ziviler Passagier auf einem Arbeitsschiff beachten sollte. Sich an den Captain halten ist die erste, denn wenn du Dir es mit dem verscherzt, schränkst du deine Freiheit an Bord selber ein.
Naja, und Helm tragen zu gewissen Zeiten an gewissen Orten gehört eben mit dazu (-;
Bild 4:
Die Crew der Hanjin Amsterdam wechselt stetig, aber meistens ist das Verhältnis schon so, dass es sehr viel mehr Filipinos als Deutsche gibt. Das liegt daran, dass diese für weniger Geld arbeiten und trotzdem froh sind, den Job zu haben. Ich hatte meinen Spaß mit 18 Filipinos.
Bild 5:
Ansonsten gibt es so 5 Deutsche, 3 davon Offiziere, einer natürlich Captain.
Hier wird gerade gegrillt. Also zwei Leute fehlen natürlich immer, selbst wenn man gerade Weinachten feiert, aber Maschinist und Captain sollten schon besetzt bleiben (-;
Bild 6:
Die Männer sind bis zu 9 Monate an Bord dieser schwimmenden Stadt. Das ist familiär und frauen-technisch natürlich ganz schon hart. Da wird jeder einsehen, dass ein paar Pinup-Girls mehr als legitim sind.
Bild 7:
Die Reise dauert übrigens 17 Tage und hier stauen sich die Schiffe gerade vor dem Suezkanal. Es geht von Singapur nonstop per Suezkanal bis nach Rotterdam (15 Tage) und dann noch zwei nach Hamburg.
Bild 8:
Mir persönlich würde es auch bei der 55 Tage-Variante (Hamburg-Hamburg oder halt Singapur-Singapur) nicht langweilig werden, meine Eltern haben mir mein Notebook nach Singapur mitgebracht und ich habe soviel zu tun.
Der Crew wird es selbstverständlich auch nicht langweilig, denn die müssen ja ständig putzen (so viele Krebserregende Ruße), streichen (damit wir ordentlich aussehen und nix rostet) oder Rettungsbote ausprobieren (...)
Bild 9:
"Blitz" nennt man hier den Bordelektriker, der gerade in meinem Bad eine Lampe wechselt.
Meine "Nasszelle" war toll: Dusche, Waschbecken mit vornehmer Warm-Kaltdrehknauf, Schränke, Heizung und Klo eben.
Bild 10:
Der "Dritte" (Offizier) war auch Filipino und war hauptsächlich für das Aktualisieren des Kartenmaterials zuständig. Täglich kommen per Ticker News rein, wo ein Baumstamm, ein Container oder sonst was schwimmt, was man nicht unbedingt rammen sollte und was vielleicht trotzdem nicht im Radar auftaucht.
Bild 11:
Derselbe Offizier in seiner "Koje" (im Grunde baugleich mit meiner). Die meisten Seemänner hab mittlerweile auch Notebooks. Zum DVD-Gucken, Familienfotos oder Solitär spielen eben.
Bild 12:
Ein anderer, "Oiler" also Maschinist in diesem Falle, stickt gerne. Super oder ?! Er war mein Nachbar.
Bild 13:
Ja, das bin wohl ich. allerletztes Bild der BlindCycle Tour.
Ich bin super froh diese 17 Tage als Brücke von Singapur nach Hamburg gehabt zu haben und kann das Schiffsreisen wirklich nur empfehlen. Wer das Geld und die Zeit und was zu Tun oder Nachzudenken hat, wird es genießen. 17 Tage offline, umsorgt und auf See. Einfach toll!
So Leute, das war’s. ich danke Euch für’s Lesen und Feedback -Schreiben. Ohne so manche Aufmunterung wäre Indien (z.B.) noch unerträglicher gewesen.
Die Tour war ein Erfolg, ciau Seba